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Geschichte & Wappen

Muri-Gümligen hat eine Siedlungsgeschichte, die weiter in die Vergangenheit reicht als diejenige der geschichtsträchtigen Stadt Bern. Neben Funden aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit auf der Gümliger Seite sind Siedlungsspuren aus der Eisenzeit im Mettlenquartier und solche aus römischer Zeit beim Schloss Muri bekannt. Im Hochmittelalter regierten adlige Herren wie diejenigen von Geristein, 1239 folgten die Herren von Bern. Sie nahmen ihren adligen Nachbarn in einem Streit die Kirchgemeinden Muri, Stettlen, Vechigen und Bolligen ab. So kam Muri zusammen mit den Gemeinden im Worblental als erstes Gebiet ausserhalb der Stadtmauern von Bern unter die Fittiche der Stadt ‒ und so blieb es, bis das Ancien Régime zu Ende war.

Wie viele andere stadtnahe Gebiete wurde auch Muri bevorzugtes Wohn- und Wirtschaftsgebiet von vermögenden Stadtbernerinnen und Stadtbernern. Es entstanden Campagnen, Landsitze, Wohnschlösser und Bauernhöfe von repräsentativem Charakter, etwa das Schloss Muri mit den umliegenden Gebäuden oder das Schloss und das Hofgut Gümligen. Daneben muss man das Mettlengut und das Multengut aus dem 18. Jahrhundert nennen sowie eine stattliche Anzahl kleinerer Güter wie das Aarwilgut oder das Mannenriedgut.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts gesellten sich weitere eindrucksvolle Gebäude zum alten Baubestand dazu. Zwischen 1860 und 1890 entstanden die «Herrschaftshäuser des 19. Jahrhunderts» in historisierendem Baustil, die noch heute als ansehnliche, grosse Liegenschaften mit Gärtnerhaus und Pferdestall zu finden sind. Die wirtschaftliche Grundlage der Besitzerinnen und Besitzer war die Tätigkeit in Industrie oder im Handel, in freien Berufen oder ähnlichen Bereichen. Beispiele für diese «Herrschaftshäuser» sind die Villa «Buchegg», die Villa «Waldried» oder «La Clairière».

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts folgten die flächigen Überbauungen im Heimatstil, deren dekorative Elemente gerne dem Jugendstil zugeordnet werden. Das Reutigen-Quartier, Teile der oberen Mettlen, das Thoracher-Quartier und das etwas jüngere Tannacker-Quartier sind Beispiele dafür.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Dynamik beim Bauen zu, und eine Formenvielfalt breitete sich aus. Neben Wohnbauten benötigten die Menschen jetzt auch immer mehr Raum für die Erfüllung anderer Bedürfnisse: Eine zweite Kirche wurde erstellt, Schulhäuser und Sportanlagen, Verwaltungsgebäude, Verkehrsanlagen und Bauten für wirtschaftliche Tätigkeiten gebaut.

Die ortsansässige Bevölkerung vervierfachte sich zwischen 1900 und 1950 und verdoppelte sich noch einmal bis 1980. Seither verläuft das Wachstum etwas gemächlicher. Betriebe wie Wenger & Hug, Alpina und Text Ton AG (später Haco) entwickelten sich zu stattlicher Grösse, und die Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen taten es ihnen gleich. Das eine oder andere industrielle oder gewerbliche Unternehmen und auch Dienstleistungsbetriebe verschwanden, andere zogen in die Gemeinde zu. Gümligen hat sich dabei schon früh als der dynamischere Gemeindeteil gezeigt, wenn es um die Industrie und das Gewerbe geht.

Die Gemeinde hat alle Einrichtungen, die man sich als Bürgerin oder Bürger am eigenen Wohnort wünschen kann: Spielgruppen, Kindertagesstätten, Volksschulen und eine Musikschule, kulturelle Institutionen, Sportanlagen und ein Freibad, ein Freizeit- und Begegnungszentrum, Vereine, Institutionen für ältere Menschen und medizinische Versorgungseinrichtungen bis hin zum Spital. Und die Nähe zur Stadt mit den weiterführenden Schulen, ihren grossen Kultureinrichtungen, der Politik und der Wirtschaft ist auch gegeben.

Wappen

Der Name Muri leitet sich ab vom lateinischen «murus», Plural «muri», was so viel wie Mauern/Stadtmauern bedeutet. Passend dazu zeigt das seit 1730 nachgewiesene Muri-Wappen ein in Schwarz und Silber dargestelltes Mauerwerk. Es wurde in dieser Form am 13. Oktober 1944 vom Regierungsrat genehmigt.

Das Gümligen-Wappen hingegen ist nicht offiziell, und sein Ursprung lässt sich nicht eindeutig nachweisen. Die früheste, bekannte Darstellung stammt aus dem Jahr 1950. Über den Entwurf, die Wahl der Farben und Motive ist nichts Näheres bekannt.

Gemeindewappen Muri und Gümligen

 

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