Inhalt - Füllerichstrasse-Turbenweg
Überbauung Füllerichstrasse-Turbenweg

Visualisierung: Blick vom Friedrich-Glauser-Weg auf den einstöckigen Pavillon und die beiden Baukörper der Neuüberbauung im Hintergrund
An der Füllerichstrasse 55/57, dort wo heute Post und TeleCom-Shop beheimatet sind, soll bis 2022 eine Neuüberbauung mit 55 Wohnungen und Dienstleistungsnutzung entstehen. Die Stimmberechtigten der Gemeinde haben am 9. Februar 2020 der Vorlage «Zone mit Planungspflicht Turbenweg» zugestimmt.
Den Standort für den Einzelhandel aufwerten
Das Ladenzentrum um den Friedrich-Glauser-Weg hat seit dem Umzug des Coop ins benachbarte Zentrum Moos an Attraktivität eingebüsst. Immerhin sind mit der Post und dem TeleCom-Shop der Gemeindebetriebe (gbm) heute noch immer zwei Anbieter eingemietet, die für etwas Frequenz sorgen. Jetzt möchte die Gemeinde die erneuerungsbedürftigen Liegenschaften an der Füllerichstrasse 55 und 57 durch einen Neubau ersetzen. Der Einzelhandelsstandort im Zentrum von Gümligen soll mit dieser Entwicklung wieder gestärkt und dabei allen wesentlichen politischen Zielsetzungen der Gemeinde Rechnung getragen werden (räumliches Leitbild, Altersleitbild, Richtplan Energie, Liegenschaftsstrategie).
Hochwertige und dichte Neuüberbauung
Die Gemeinde hat sich teilweise direkt, teilweise über ihre Tochter Gemeindebetriebe Muri (gbm) frühzeitig das Land gesichert und strebt dort eine hochwertige und dichte Überbauung an. In die Planung könnte später auch die Liegenschaft Turbenweg 2 integriert werden (Stockwerkeigentum im Baurecht). Dort sind heute im Erdgeschoss eine Apotheke und ein Denner ansässig.
Gesamtleistungswettbewerb
2018 hat die Gemeinde i für die Liegenschaften Füllerichstrasse 55 und 57 einen Projektwettbewerb für Planer und Investoren (Gesamtleistungswettbewerb) durchgeführt. Im Unterschied zu einem reinen Architekturwettbewerb wird bei diesem Verfahren nicht nur eine architektonisch-städtebauliche Überbauungslösung gesucht, sondern zugleich ein Investor, der ein Gesamtpaket anbietet. Dieser übernimmt die Planung, Finanzierung, Realisierung und den späteren Betrieb der Neuüberbauung. Für die Ausführung des Bauwerks muss der Anbieter eine verbindliche Baurechtsofferte einreichen. Im Gegenzug darf er auf dem Areal während 80 Jahren eine Überbauung erstellen und betreiben.
«Der Tee der drei alten Damen»
Als Sieger des Gesamtleistungswettbewerbs, der auch durch Vertreter/innen aus dem Quartier begleitet worden ist, ging das Projekt «Der Tee der drei alten Damen» hervor. Die Bezeichnung nimmt Bezug auf einen Roman von Friedrich Glauser, der der angrenzenden Begegnungszone den Namen gab. Hinter dem Projekt stehen als Baurechtsnehmer die Helvetia Lebensversicherungsgesellschaft (Basel) gemeinsam mit der Halter AG und der Genossenschaft «Wir sind Stadtgarten» (Bern). Für die Architektur zeichnet das Berner Büro GWJ Architektur verantwortlich.

Der Lösungsvorschlag sieht drei unterschiedlich hohe Baukörper vor, die durch ihre versetzte Anordnung neue attraktive Aussen- und Zwischenräume schaffen. Der grössere Baukörper entlang der Moosstrasse sieht sowohl kleine als auch grössere Wohnungen vor. Er verfügt über einen gedeckten, grosszügigen Innenhof.
Im südlichen Baukörper entlang der Füllerichstrasse sind Studiowohnungen angedacht, die je nach Situation veränderbaren Raumbedürfnissen angepasst werden können. Die Wohnungen werden über einen klassischen Laubengang erschlossen. Post und den Telekom-Shop im Erdgeschoss erhalten gegen Süden ein Vorplatz.
Am Friedrich-Glauser-Weg, der die Verbindung zum Einkaufszentrum Moos schafft, ist ein einstöckiger Pavillonbau mit öffentlicher Nutzung vorgesehen.

Visualisierung: Blick vom Kreisel Moosstrasse gegen Süden