Inhalt - Sanierung Gemeindehaus

Gemeindehaus: Aus Altem soll Neues entstehen

Das Gemeindehaus ist ein prägendes Gebäude im Zentrum von Muri, vorgelagert die Haltestelle, nebenan das Hotel Sternen auf der einen, Post und Raiffeisenbank auf der anderen Seite. Das Haus stammt aus den 1960er-Jahren und hat seither keine grössere Erneuerung erfahren. Entsprechend ist sein Zustand. Am 25. September befinden die Stimmberechtigten über einen Sanierungskredit.

Visualisierung des sanierten Gemeindehauses und des neu gestalteten Aussenraums.

Das bald 60-jährige Betongebäude ist in einem schlechten baulichen und energietechnischen Zustand. Eine Sanierung tut Not. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde auch ein Neubau sowie verschiedene Standortvarianten in Erwägung gezogen. Resultat: Ein Neubau käme rund 40 % teurer zu stehen als die Sanierung des bestehenden Gebäudes. Der Gemeinderat entschied sich deshalb frühzeitig für diese Variante. Die Co. Architekten AG (Bern), das Siegerteam eines selektiven zweistufigen Verfahrens, legte 2020 einen überzeugenden Ansatz für einen nachhaltigen Umgang mit der bestehenden Gebäudesubstanz vor. Als einziges Team verzichtete es auf eine teure Volumenerweiterung und schlug stattdessen eine Optimierung der Grundrisse vor.

Empfangsdesk in der Eingangshalle

Das Gemeindehaus soll zu einer einladenden Anlaufstelle für die Bevölkerung werden. Die Eingangshalle im Erdgeschoss wird deshalb vergrössert. Hier ist ein sogenanntes «Guichet unique» geplant: Ein zentrales Empfangsdesk, wo möglichst viele Anliegen von Bürgerinnen und Bürger direkt bearbeitet werden können (z. B. An- und Abmeldung, Wohnsitzbescheinigungen, Gebührenmarken, SBB-Tageskarten, Fundbüro). Dank eines offenen, flexiblen Raumkonzepts in den Obergeschossen können die für die Verwaltung erforderlichen Nutzflächen im bestehenden Volumen untergebracht werden. Das bisher von der Verwaltung genutzte Gartengeschoss wird neu an die Kantonspolizei vermietet.

Das Erdgeschoss im sanierten Gemeindehaus: Die grosszügige Eingangshalle mit dem «Guichet unique» links und Sitzungszimmern rechts.

Zeitgemässe Haustechnik
Fast die gesamte thermische Gebäudehülle wird saniert, die Fassaden wärmegedämmt. Das äussere Erscheinungsbild des Gebäudes wird entsprechend den denkmalpflegerischen Vorgaben gewahrt. Die Haustechnik wird auf den neusten Stand gebracht, die Beleuchtung z. B. auf LED umgerüstet. Bei der erneuerten Heizungsanlage werden die Systemtemperaturen reduziert. Die Lüftung wird den modernen Standards angepasst und die Sanitärinstallationen komplett erneuert. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt via Heizung mittels Fernwärme. Als Gemeinde mit dem Energiestadt-Label will Muri bei Bern eine Vorbildfunktion bei den erneuerbaren Energien wahrnehmen. Dazu tragen auch die Photovoltaikanlagen bei, die sowohl auf dem Dach wie an der Südfassade montiert werden.

Hohe Energieeffizienz
Das Gebäude ist im kantonalen Bauinventar als «erhaltenswert» eingestuft. Alle geplanten baulichen Eingriffe im Rahmen der Sanierung tragen diesen Vorgaben Rechnung. Der sanierte Gebäudeteil soll die Kriterien für die zweithöchste Energieeffizienzklasse gemäss den Vorgaben des Kantons erfüllen. Die Dachaufbaute in Holzbauweise erfüllt sogar die Kriterien für die höchste Enegieeffiziensklasse (GEAK A/A). Mit diesen Massnahmen wird auch der Energieverbrauch stark gesenkt – als Energiestadt ein wichtiger Meilenstein hin zur Klimaneutralität.

So wird sich der Aussenraum des Gemeindehauses nach der Umgestaltung präsentieren.

Der Aussenraum wird umgestaltet
Der Vorplatz des Gemeindehauses gegen die Thunstrasse hin soll zu einem vielfältigen, begrünten Aufenthaltsraum werden. In der Mitte schafft der neue Gemeindeplatz einen einladenden Zugang zum Gemeindehaus. Er soll auch für Begegnungsanlässe genutzt werden können. Zwischen Gemeindeplatz und Hotel Sternen ist eine mit klimaangepassten Sträuchern und Bäumen gestaltete Platzinsel vorgesehen. Die bestehenden 17 Autoparkplätze werden künftig auf die Westseite des Gemeindeplatzes verlagert. Entlang des Perrons werden künftig 50 gedeckte Veloabstellplätze angeboten und Publibike wird weiterhin einen Standort betreiben. Die neu gebaute Tramhaltestelle erhält ein transparentes Dach. Aufgrund der fehlenden Nachfrage wird in Zukunft weder ein Kiosk noch ein Take-away-Angebot eingeplant, dafür eine öffentliche WC-Anlage.

Wie das Gebäudeinnere wird auch der Aussenraum auf Menschen mit eingeschränktem Gehvermögen ausgerichtet. Die Verbindung vom Tavelweg zum Gemeindeplatz wird neu stufenfrei und damit auch kinderwagengerecht sein, genauso wie der Vorplatz und der Eingangsbereich des Gemeindehauses.

Umzonung gutgeheissen
Zonenrechtlich liegt das Gemeindehaus momentan noch in der Zentrumszone, für die ein Wohnanteil von 20 – 50 % vorgeschrieben ist. Weil eine im Gebäude integrierte Abwartswohnung nicht mehr zeitgemäss ist, beantragte der Gemeinderat frühzeitig die Umzonung des Areals in eine Zone mit Planungspflicht. Im September 2020 hiessen die Stimmberechtigten diese Umzonung gut.

•    Abstimmungsbotschaft
•    Medienmitteilung 31.8.22
•    Lo-Na-Beitrag 1.9.22