Inhalt - Umnutzung der Unterkunft Tannental steht bevor
- Februar 17, 2022
Umnutzung der Unterkunft Tannental steht bevor
Die Gemeinde Muri bei Bern hat Ende Oktober 2021 in der LONA angekündigt, dass zwischen dem Kanton und der Gemeinde Abklärungen für die künftige Nutzung der Liegenschaft Tannental als Kollektivunterkunft stattfinden. Mittlerweile sind die Gespräche soweit fortgeschritten, dass zwischen der Gemeinde und dem Kanton die Verträge unterzeichnet wurden. Die Liegenschaft Tannental wird daher ab Anfang März 2022 als Kollektivunterkunft für Asylsuchende, vorläufig Aufgenommene und Flüchtlinge genutzt. In der Liegenschaft waren bereits ab dem Jahr 2000 Personen des Asylbereichs untergebracht. Diese wurde jedoch nicht als Kollektivunterkunft geführt, sondern als Unterkunft mit individuellen Wohneinheiten – als sogenannte zweite Phase. In dieser Form wird die Unterkunft nicht mehr benötigt und wird nun deshalb im Auftrag des kantonalen Amtes für Integration und Soziales (AIS) von der Flüchtlingshilfe Heilsarmee als Subakkordantin der Stadt Bern als Kollektivunterkunft betrieben. Die Gemeinde Muri bei Bern steht der Umnutzung der gemeindeeigenen Unterkunft offen gegenüber und ist für die zukünftige Zusammenarbeit positiv eingestellt. Für die bisherigen BewohnerInnen konnten grösstenteils bereits gute Anschlusslösungen auf dem Wohnungsmarkt gefunden werden.
In der umgenutzten Kollektivunterkunft Tannental werden ab März 2022 sukzessiv bis zu 60 erwachsene Einzelpersonen und Familien platziert. Zudem wird die Containeranlage Egghölzli als Nebenstandort für eine vorübergehende Inbetriebnahme für weitere 20 Plätze geprüft. Im Moment sieht es aus, dass die Containeranlage an der Moosstrasse nicht mehr benötigt wird.
Es werden grundsätzlich keine abgewiesenen Personen in diesen Unterkünften wohnhaft sein. Das neue Asylgesetz des Bundes sieht einen raschen Abschluss der Asylverfahren vor. Dies bedeutet, dass die Integrationsmassnahmen bereits nach kurzer Aufenthaltsdauer in den Kantonen beginnen und die Menschen eine Tagesstruktur haben. Hierzu gehört neben gemeinnützigen Beschäftigungsprogrammen auch das Erlernen der vor Ort gesprochenen Sprache. Zudem sieht die neue Konzeption vor, dass allen Personen mit einem Bleiberecht ein Jobcoach zur Seite steht, um sie bei der Integration in den ersten Arbeitsmarkt zu begleiten. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit mit den Betrieben der gesamten Region angestrebt. Die KU Tannental wird also zu einem eigentlichen Integrationszentrum. Organisation und Abläufe im Flüchtlingswesen wurden optimiert.
Die Kollektivunterkunft wird bedarfsgerecht betreut (gemäss Betriebskonzept, keine 7/24h-Betreuung). Die Stadt Bern sowie die Flüchtlingshilfe Heilsarmee haben hinreichend Erfahrung in der Betreuung und Begleitung von Asylsuchenden, vorläufig Aufgenommenen und Flüchtlingen. Sie gewährleistet somit einen hohen Sicherheitsstand im und um die Unterkunft.
Um den Informationsaustausch zwischen der Bevölkerung und der Betreiberin resp. Gemeinde sicher zu stellen, wird ein regelmässiger «runder Tisch» stattfinden. An diesem runden Tisch werden nebst der Betreiberin sowie den Verwaltungszweigen des Kantons und der Gemeinde auch der Quartierleist Halden-Eichholz, die Ref. Kirchgemeinde und die Schule mit eingebunden. Die Gemeinde informiert zudem die politischen Stellen im Bedarfsfall.
Für dringende Anliegen ist nach Inbetriebnahme eine Ansprechperson der Betreiberin unter der Nummer +41 (0) 79 431 88 74 erreichbar. Die Kantonspolizei Bern unterstützt die Gemeinde Muri bei Bern und die Flüchtlingshilfe Heilsarmee bei der Gewährleistung der Sicherheit rund um die Anlage.
Muri bei Bern, 14. Februar 2022
Soziale Dienste